Die Gründung der Holmer Beliebung im Jahr 1650 erfolgte zwei Jahre nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, als Schleswig von unsicheren Verhältnissen und Seuchen betroffen war, die viele Todesopfer forderten und ehrliche Begräbnisse unmöglich machten. Die Toten wurden oft nachts hastig und ohne Würde beigesetzt, was das Gefühl von Nachbarschaftshilfe gefährdete. In dieser schwierigen Zeit schlossen sich Männer aus freiem Willen (Belieben) zusammen, um den Verstorbenen ein christliches Begräbnis zu ermöglichen und den Hinterbliebenen Unterstützung zu bieten.
Heute gelten diese Zusammenschlüsse rechtlich als „Kleine Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit“. Die Holmer Beliebung ist auch im 21. Jahrhundert ein fester Bestandteil des bürgerschaftlichen Lebens in Schleswig. Sie fördert nachbarschaftliches Denken und Solidarität auf einzigartige Weise. Die Beliebung hat einen eigenen Friedhof, der als Mittelpunkt ihrer Aktivitäten dient. Generationsübergreifend wird von den älteren Mitgliedern erwartet, dass sie den jüngeren helfen, während die Jüngeren Verantwortung übernehmen.



